Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) beruht auf den theoretischen Grundlagen der Psychoanalyse und ihren Weiterentwicklungen und gehört neben der Verhaltenstherapie (VT) zu den am häufigsten auf Krankenkassenkosten durchgeführten Psychotherapieformen in Deutschland. Sie dient der Behandlung psychischer Störungen und wird durch approbierte Psychotherapeuten ausgeübt. Ihre Wirksamkeit ist für viele psychische Indikationen belegt.

In der therapeutischen Praxis arbeiten Patient und Psychotherapeut gemeinsam zielorientiert entlang konkreter Anliegen und Probleme des Patienten. Die Dauer einer Behandlung liegt in der Regel zwischen 60 und 100 Sitzungen, wobei diese einmal pro Woche, gegen Ende der Therapie in größeren Abständen, stattfinden.

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass in der Entwicklung vieler Menschen, vor allem in Kindheit und Jugend als der besonders prägenden Zeit, belastende Wahrnehmungen, Konflikte und Gefühle nicht ausreichend verarbeitet werden konnten, weil sie zum damaligen Zeitpunkt u.a. unerträglich, ängstigend, beschämend etc. waren. Sie mussten daher ins Unbewusste verdrängt werden.

Durch aktuelle Lebensereignisse kann es passieren, dass diese ins Unbewusste verdrängten Belastungen aktiviert werden und uns im Hier und Jetzt in unserer Lebensführung und Lebensqualität beeinträchtigen und zu diversen psychischen aber auch psychosomatischen Beschwerden führen.

In der psychotherapeutischen Behandlung soll der Patient mit Hilfe des Psychotherapeuten dazu befähigt werden, sich selbst in seiner Gesamtheit (auch mit seinen Gefühlen und Affekten) besser wahrzunehmen. Die unbewussten Prozesse sollen bewusst gemacht und verstanden werden, um letztendlich eine Verbesserung des gegenwärtigen Befindens zu erreichen. Der Patient soll sich nicht länger in seiner Lebensführung eingeschränkt fühlen.